KOPFLÄUSE!!!
Infos und Tipps zur Vorsorge und zur
Behandlung
Epidemien von Kopfläusen treten weltweit und bevorzugt
bei Kindern in Schulen, Kindergärten und sonstigen Gemeinschaften auf.
Besonders in den kalten Jahreszeiten (im Herbst und im Winter) steigt die
Anzahl dieser Epidemien.
Bei Kopfläusen (oder Pediculus capitis) handelt es sich
um blutsaugende Parasiten, welche die Haare und Kopfhaut befallen und sich dort
auch vermehren. Selten findet man sie auch an Barthaaren und Wimpern. Die
Weibchen legen täglich 3-4 Eier (Nissen) nahe am Haaransatz. Der Zyklus
Ei-Larve-Kopflaus-Ei beträgt in der Regel 3 Wochen. Die Läuse sind ungefähr 1-3
mm groß, grau und haben eine Lebensdauer von etwa einem Monat. Sie ernähren
sich täglich mehrmals, indem sie Blut saugen. Dadurch kommt es zu einem
Juckreiz, welcher allerdings erst nach einer gewissen Zeit (nach einigen
Wochen) wahrgenommen werden kann.
Die Übertragung kann direkt oder indirekt erfolgen:
direkt:
indem die Läuse bei engem Kontakt vom Kopf anderer Personen
übertragen werden. Die Läuse haben keine Flügel und sind daher nicht in der
Lage zu fliegen. Sie können auch nicht hüpfen, wie irrtümlicherweise oft
angenommen wird. Weiterhin werden sie nur auf Menschen übertragen, Tiere werden
nicht von den Kopfläusen befallen.
indirekt:
- über die Bekleidung (Hüte, Mütze, Kopftücher, Stirnbänder, Schals,
Schärpen usw.);
- über persönliche Gegenstände wie Haarbürsten, Kämme usw., welche
ausgetauscht werden;
- über Bettwäsche, textile Kopfstützen, Polstermöbel, Decken, Plüschtiere,
und gemeinsam benützte Garderoben (in Schulen, Kinos, usw.)
Grundsätzlich kann, unter gegebenen Umständen, jeder von
Kopfläusen befallen werden, unabhängig davon, ob die Haare schmutzig oder
sauber sind. Die Lebensdauer dieser Parasiten beträgt ungefähr einen Monat. Es
wird darauf hingewiesen, dass die Kopfläuse beim Verlassen ihres Habitats,
aufgrund des Nahrungsmangels und anderer ungünstiger Bedingungen (z.B.
Temperatur) ungefähr 4-10 Tage überleben können.
Zur Vorbeugung sollte
- jeder nur die eigene Haarbürste bzw. den eigenen Kamm benützen; auch
Mützen, Stirnbänder, Haarspangen, Schärpen, Schals usw. sollten nicht
ausgetauscht werden;
- außerdem ist es wichtig, die Kopfhaut und die Haare der Kinder
regelmäßig zu pflegen und zu kontrollieren (da sie leicht befallen werden
können);
- kurze Haare sind diesbezüglich von Vorteil.
Ansteckung
Die Ansteckungsgefahr besteht, solange sich Läuse am Kopf
und an den Haaren befinden und die Nissen nicht abgetötet bzw. entfernt werden.
Behandlung
- Ihr Hausarzt oder Kinderarzt sagt Ihnen, welche Maßnahmen zu treffen
sind.
- Am besten geeignet sind topische antiparasitäre Produkte mit dem
Wirkstoff Malathion, Pyrethine oder Permetrine wie z.B. Aftir Gel, Nix und
Milice, die zweimal im Abstand von 7-8 Tagen angewendet werden müssen.
Dabei muss unbedingt auf die korrekte Anwendung des Produktes geachtet
werden.
- Auf jeden Fall müssen gleichzeitig sämtliche Nissen entfernt werden.
Die Abtötung der Nissen ist auch bei korrekter Anwendung der meisten
Kopflausmittel erfahrungsgemäß nicht garantiert, obwohl dieser Erfolg auf
den Gebrauchs-anweisungen oft versprochen wird.
Das Entfernen der Nissen erfordert allerdings sehr viel Geduld und Zeit -
es wird mittels eines Kammes mit eng stehenden Zinken und mit den Fingern
durchgeführt. Eine Haarwäsche mit Essigwasser könnte das Abziehen der
Nissen etwas erleichtern.
- Nach der Behandlung sollten sämtliche Kleidungsstücke gewechselt
werden.
- Familienangehörige, Mitbewohner oder sonstige Kontaktpersonen müssen
ebenfalls auf Kopfläuse kontrolliert werden und sich bei einem positiven
Befund derselben Behandlung unterziehen. Bei Kindern unter zwei Jahren
sollen verschiedene antiparasitäre Kopflausmittel wegen möglicher
toxischer Wirkung nicht verwendet werden. Bei diesen Kindern sollen die
Kopfläuse und Nissen nur mit der Hand entfernt werden. Der Kinderarzt wird
Ihnen eine für das Alter geeignete Therapie empfehlen.
- Parallel zur Behandlung müssen Kämme, Haarbürsten usw. in eine Kopflausmittel-lösung oder für 20 Minuten in heißes
Wasser gelegt und anschließend gereinigt werden. Kleider, Bettwäsche,
Mützen, Stirnbänder, Schals usw. sowie Spielzeug aus Stoff bzw.
Plüschtiere sollten bei einer Temperatur von mindestens 55-60°C für eine
Dauer von 20 Minuten gewaschen werden (in dieser Zeit und bei dieser
Temperatur können die Nissen und Läuse getötet werden). Polstermöbel
sollten entweder gesaugt oder wenn möglich chemisch gereinigt werden.
Decken, Plüschtiere usw., die aus nicht waschbaren Materialien bestehen,
können auch für 14 Tage in einem gut verschlossenen Plastikbeutel verwahrt
werden. Haustiere müssen nicht behandelt werden, da die Kopfläuse nicht
auf Tiere übertragen werden.
Der Gebrauch von Insektenvertilgungsmitteln, Sprays,
Rauchspiralen und ähnlichem ist nicht notwendig. Außerdem kann das Einatmen
solcher Mittel giftig sein!
Wenn das Kind anfangs erst wenige Kopfläuse hat, ist es
nicht immer leicht, die Kopfläuse zu finden. Auch wenn nur Nissen festgestellt
werden können, so liegt ganz bestimmt ein Fall von Kopfläusen vor.
Während einer Kopflausepidemie sollten die Kopfhaut sowie
die Haare sämtlicher Familienmitglieder für mindestens 15-20 Tage besonders
gründlich kontrolliert werden. Im Allgemeinen jedoch ist es ratsam, während des
gesamten Schuljahres laufend regelmäßige Kontrollen durchzuführen.
M:\Office_Dateien\A_Schulverwaltung\02_Schüler\05_Allgemeines\Pedikulose
- Kopfläuse.doc