WIR SPRECHEN DREI SPRACHEN

Wie kam es dazu?

Ladinisch (Gherdeina):

Vor mehr als 2000 Jahren lebte ein keltisches Volk, die Räter, in den Zentralalpen.

Als im Jahre 15 vor Christus die Römer hier eindrangen, vermischte sich die Sprache

der zwei Völker; es entstand das Rätoromanische, unser Ladinisch. Je nach

Talschaft bekam diese Sprache eine andere Eigenart.

 

Deutsch (Tiroler Mundart):

Im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus begann die Völkerwanderung, bei der

verschiedene Germanische Völker vom Norden her in unser Gebiet eindrangen und nach

Süden strebten. In den Haupttälern setzte sich allmählich die deutsche Sprache durch,

das Rätoromanische konnte sich nur in entlegenen Tälern halten.

Interessant ist die Entwicklung in Tirol: Der östliche Teil wurde von den Bajuwaren

erobert und besiedelt, das Volk spricht dort diese Mundart; im Westen (Vinschgau,

Arlberggebiet) waren es die Alemannen, die sich niederließen.

 

Italienisch (keine typische Mundart):

Nach dem verlorenen 1.Weltkrieg musste Österreich 1919 Südtirol an Italien

abtreten, wo Italienisch natürlich Staatssprache war. Um die Verbreitung der

Italienischen Sprache in Südtirol zu beschleunigen, schickte der Diktator Mussolini viele

tausend Italiener hierher, die anderen Sprachen wurden sogar verboten. Es war eine

schlimme Zeit. Gott sei Dank war sie mit Abschluss des 2. Weltkriegs (1945) zu Ende.

Bald danach erhielt Südtirol ein Autonomiestatut, das alle drei Sprachen schützt.

 

 

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