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EINDRINGLICHE ZWEISPRACHIGE TRAGIKMaturaklasse des Kunstlyzeums bringt die „Medea“ des Euripides | |
Die Handlung des Stückes, welches die Klasse 5. Kunstlyzeums “Walther von der Vogelweide“ Bozen in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Flora Sarrubbo, den Lehrpersonen Anna Christoph, Deutsch, und Adriana Sartor, Italienisch, erarbeitet hat, ist bald erzählt: Medea, Tochter des Königs von Kolchos, verliebt sich in Jason, der auf ihre magischen Künste angewiesen ist, um an das goldene Vlies zu kommen. Die beiden lassen sich in Korinth als Ehepaar nieder. Nach einigen glücklichen Jahren, während der Medea zwei Söhne gebar, heiratet Jason jedoch Glauke, Tochter des Kreon, König von Korinth. Medea wird durch diesen Treuebruch so schwer verletzt, dass sie blutige Rache schwört und selbst von einem Doppelmord nicht zurückschreckt. | ![]() |
In fast einjähriger Arbeit hat die 5.Klasse Kunstlyzeum eine mehr als sehenswerte Produktion
auf die Bühne gebracht. Nach der Lektüre der Medea von Euripides und Christa Wolf ging es an die Erarbeitung des Theatertextes, der sich hauptsächlich an Euripides orientiert, und unter der Regie von Flora Sarrubbo schließlich an die Inszenierung der griechischen Tragödie. Doch wer sich auf leichte Unterhaltung durch ein Schülertheater einstellte, hat weit gefehlt. Das Stück ist zweisprachig, d.h. die Figuren sprechen Deutsch und Italienisch, schon dadurch ist der Zuschauer gefordert. Durch die Dreiteilung und Dreifachbesetzung der Hauptfigur Medea werden deren verschiedenen Charaktereigenschaften und innere Konflikte erst richtig in Szene gesetzt. Das Zusammenspiel von Choreographie, Musik und guten schauspielerischen Leistungen der Schüler unterstreicht die Tragik. Es ist eine psychologisch eindringliche Aufarbeitung des antiken Mythos. Die Farben und erdigen Materialien sowie die eindringliche Filmmusik von „Io non ho paura“ von Enzio Bosso sowie die isländische Musik von Björk trugen e benso zu einem bleibenden Eindruck bei. Charlotte Hartungen |
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