AntikeKosmetik

ein fächerübergreifendes Projekt - Latein/Chemie



Im Rahmen der Projekttage (23.-25. Februar 2010) setzte sich eine Gruppe von Schüler/innen mit dem Thema "Kosmetik in der Antike" auseinander. Haare färben, schmerzhafte Enthaarungsprozeduren, Lidschatten, Kajal und Lippenstift? Alles schon dagewesen! Seit es den Menschen gibt, schmückt und schminkt er sich, aus kultischen Gründen und später einfach um einem Schönheitsideal näher zu kommen. Schon im alten Ägypten gab es eine Art Kosmetikindustrie und ausgebildete Kosmetiker/innen.
Die griechische und römische Antike kennt allerlei Rezeptchen und vor allem die römischen Thermen waren echte Wellnesscenter mit allem drum und dran: Massagen, Friseuren und Pedicuren etc. Neben archäologischen Zeugnissen wissen wir vor allem aus den literarischen Texten davon: Ovid gibt Schönheitstipps, Martial spottet über übertriebene Schminke und zu viel Parfüm und Seneca beklagt sich über die Schmerzenschreie der Männer, die depiliert werden. Daneben gibt es in antiken Fachbüchern einiges über Kosmetik aus medizinischer Sicht. (ac)

Für den praktischen Teil des Projektes wurden die Schüler/innen im Chemielabor der Schule erwartet. In Kleingruppen konnten hier verschiedene Produkte hergestellt und getestet werden:






Weihrauch, Olivenöl und Zyperngras... ... wurden zu einer reinigenden Hautlotion verrührt... ...und ihre Wirkung für gut befunden!



Laut Ovid vermengt man Gerstenkörner,
Linsen, Honig und Zwiebel zu einer dicken Paste.
Auf das Gesicht aufgetragen wirkt
sie entspannend...
Ovids Maske ist auch bei Männern sehr beliebt!



Eisenoxid, Honig und Bienenwachs
bilden eine dunkle Grundierung
Zermahlene Kreide mit Honig
wird als Puder verwendet
Unter dem Abzug wurden
Lavendelblüten verbrannt um
den Ruß mit Öl zu einem Kajal zu machen



Aus 2 Lösungen wurden Azurit und Malachit hergestellt:
blauer und grüner Lidschatten!
Mandelöl, Bienenwachs und
Eisenoxid bilden...
...in eine Form gefüllt - den Lippenstift



Zum Schluß wurde in der "Schminkecke" fleißig gepinselt, gepudert, gezeichnet und die ägyptischen, römischen und griechischen Damen und der Herr waren "ganz in ihrem Element". Ein bisschen Puder (Kreide) auf die vorher durch die Creme geschmeidig gemachte Haut, Rouge (Ocker) auf die Backen, blauer und grüner Lidschatten zum Betonen der Augen, Kajal zum Hervorheben der Augenlider und der Wimpern,.....




Zum Schluß durften die "cosmetae" (=ausgebildete Kosmetikerinnen) und "unctoristes" (=Eincremer) das Schönheitsstudio verlassen und einige Rezepte zum Nachmachen für zu Hause mitnehmen. (bl)