haben wir erst unsere Garderobe in eine Art Kleiderzimmer gegeben.
Anschließend
kam Herr Grassmayr höchst persönlich und hat uns erklärt,
dass seine Familie schon seit 1599 das Handwerk des Glockengießers
ausübt und dass sie ein relativ gutes Geschäft machen
würden. Dann gingen wir ein Stück weiter und Herr Grassmayr
erklärte uns, was die kleinen Messinghügelchen am Boden zu
bedeuten hatten. Sie waren rundlich aneinander gereiht und stellten
einen Kreis dar. „Die größte Glocke von Südtirol
zeigt uns der kleinste Kreis. Die größte von Österreich
der etwas größere und der größte zeigt uns die
größte Glocke der ganzen Welt.
Sie
steht
auf dem Stadtplatz von Moskau und hat einen Durchmesser von 6,60m und
eine Höhe von 6m. Sie wiegt 250.000 kg, das sind ganze 250
Tonnen.“ erklärte uns Herr Grassayr. Anschließend
gingen wir in die eigentliche Fabrik und Herr Grassmayr erklärte
uns den Werdegang einer Glocke. Als er uns die moderne Fabrik gezeigt
hatte, reisten wir ein paar hundert Jahre zurück indem wir
einfach in den angrenzenden Raum gingen und uns dort einen sehr
anschaulichen Film über das Gießen der Glocken und über
die Geschichte der Gießerei ansahen.
Nachdem wir das gemacht hatten, führte uns Herr Grassmayr in die alte Gießerei und wir merkten sofort den Unterschied. Alles war aus Holz im Gegensatz zu der modernen Gießerei. Auch merkte man, dass alles sehr verstaubt war, und die Verarbeitungstechnik älter war. Im Raum war eine große Glocke aufgehängt und Herr Grassmayr schlug vor, dass jeder von uns einmal draufschlagen und sich einen Wunsch ausdenken sollte, denn angeblich soll das Schlagen auf eine Glocke Glück bringen. Als wir alle einmal darauf geschlagen hatten, kamen wir durch eine Tür in den Klangraum. Dort war eine Kupferglocke verkehrt herum aufgestellt und mit Wasser gefüllt. Herr Grassmayr schlug darauf, sodass das Wasser ganz besonders vibrierte und er sagte: „Steckt bitte eure Finger in das Wasser.“ Wir machten es. „Jetzt, liebe Kinder, könnt ihr Musik sehen und fühlen.“ Das war sehr toll. Außerdem waren in dem Raum fünf Glocken aufgehängt, die aus unterschiedlichem Material gegossen waren. Er erklärte, dass deshalb der Klang anders wäre, schlug drauf, und tatsächlich: Der Klang war extrem anders. Und man hörte, wie eine Glocke sehr schön klang und eine andere eher gar nicht schön. Am Ende dieses Tages dann holten wir noch unsere Garderobe, sahen uns ein paar nette Souvenirs an und verabschiedeten uns von Herr Grassmayr. Ich würde jedem, der dieses Abenteuer noch nicht erlebt hat, raten, es schleunigst nachzuholen.