St. Prokuluskirche

Prokulus Kirche und Museum

St.Prokulus Kirche und Museum

Die Kirche St. Prokulus in Naturns ist im 8. Jahrhundert nach Chr. in der vorkarolingischen Zeit entstanden. Sie wurde nach dem Beschützer der Haustiere, dem heiligen Prokulus, benannt. Bevor die Kirche erbaut wurde, stand dort zuerst eine heidnische Kultstätte, später ein römischer Tempel, anschließend ein Wohnhaus. Erst nach dem Verschwinden des Hauses wurde die Kirche erbaut. Die Kirche weicht um 10 Grad von der Ost-West-Richtung ab, deshalb hat man den Altar um 10 Grad schief gestellt, damit die Richtung wieder stimmt.
Die Kirche hat die ältesten Fresken im deutschen Sprachraum.
An der Westwand befindet sich ein Fresko von Kühen und einem Hund, der größer als die Kühe ist und riesige Augen hat. Die Kuh neben dem Hund hat als Zeichen der Schönheit und der Leitkuh vier Hörner, wobei zwei Hörner außen und zwei innen sind.
An der Südwand befindet sich ein Fresko, auf dem
zwei Männer den Bischof von Verona an den Stadtmauern dieser Stadt an einem Seil hinunter lassen, ein paar Heiden weisen zum Zeichen der Vertreibung mit dem Stock auf ihn. Auf der anderen Seite sieht man ein paar Christen, die das Verschwinden des Bischofs betrauern. Durch die Gesichtszüge der Menschen können wir erkennen, dass die Fresken von einer alten „Kunstschule“ gemalt worden sind. Kirche

An dem ehemaligen Ende der Decke ist ein Mäanderband angebracht, das zum Schutz vor bösen Geistern dient. Das keltische Flechtband erfüllt den gleichen Zweck. In der Mitte des Flechtbandes sehen wir die segnende Hand, das Osterlamm und die Taube, die den Heiligen Geist darstellen soll. Aber durchtrennte Flecht- oder Mäanderbänder galten als unbrauchbar.
Über den Fresken, die wir heute sehen, waren vor langer Zeit gotische Fresken. Erst 1923, als diese abgenommen wurden, tauchten die heute sichtbarenKunstwerke auf.  (Bernhard/Daniel, 1C)