DIE GESCHICHTE UNSERER HEIMATGEMEINDE

 

DER ERSTE WELTKRIEG

 

Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn den Serben den Krieg. Alle wehrpflichtigen Männer St.Christinas wurden aufgefordert in den Krieg zu ziehen und für ihr Vaterland zu kämpfen. Wie aus dem Pfarrarchiv ersichtlich, starben die meist sehr jungen Männer zwischen 19 und 40 Jahren in Galizien im Kampf gegen Russland. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 musste auch die Südfront verteidigt werden.

Die Österreicher machten die Standschützen mobil. Alle Männer waren nun im Krieg. Die letzten Kriegsjahre forderten viele Opfer an der Dolomitenfront.  Im Ersten Weltkrieg hatte allein St.Christina 52 Opfer zu beklagen, alles junge Männer zwischen 19 und 45 Jahren. Über das Leben und den Tod der gefallenen Soldaten konnte  in St.Christina niemand mehr Auskunft geben. Fündig wurden wir im Pfarrarchiv St.Christinas, wo in einem Brief der Tod des Bergführers Alois Prugger an den Pfarrer mitgeteilt wurde. 

Auszug aus dem Brief: "...Zu Weihnachten 1917 wanderten wir noch höher in Stellung. Südlich des Stilfserjoches, westlich der Geisterspitze, tief eingebohrt in bereits italienisches Eis hielten wir monatelang treue Wacht und kein Feind durfte in unserem Fuchsbau sich sehen lassen. Auf kürzeste Entfernung standen wir am und unter dem Feind, durch die Eisadern sahen wir das Lampenlicht schimmern und vernahmen die dumpfen Worte der Horchposten. Da wollte es das Unglück, dass der brave Oberjäger grad an seinem  Namenstage aus seiner aus einer Eiswand durch einen schmalen Schlitz scharf zum nahen Feind bei Morgengrauen auslugte - nach seiner Art wollte er sich immer selbst überzeugen - da sank er im nächsten Augenblick mit Kopfschuss (auf 20 m Entfernung) in die Arme seiner Kameraden, denen er immer ein besorgter Freund und erfahrener Berater gewesen war und die ihn ungemein schätzten. Am Soldatenfriedhof in Spondinig trugen wir ihn voll Schmerz und Trauer zu Grabe."

 
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