Die
Österreicher machten die Standschützen mobil.
Alle Männer waren nun im Krieg. Die letzten Kriegsjahre
forderten viele Opfer an der Dolomitenfront.
Im Ersten Weltkrieg hatte allein St.Christina 52 Opfer
zu beklagen, alles junge Männer zwischen 19 und
45 Jahren. Über das Leben und den Tod der gefallenen
Soldaten konnte in St.Christina niemand mehr
Auskunft geben. Fündig wurden wir im Pfarrarchiv
St.Christinas, wo in einem Brief der Tod des Bergführers
Alois Prugger an den Pfarrer mitgeteilt wurde.
Auszug
aus dem Brief: "...Zu Weihnachten 1917 wanderten
wir noch höher in Stellung. Südlich des
Stilfserjoches, westlich der Geisterspitze, tief eingebohrt
in bereits italienisches Eis hielten wir monatelang
treue Wacht und kein Feind durfte in unserem Fuchsbau
sich sehen lassen. Auf kürzeste Entfernung standen
wir am und unter dem Feind, durch die Eisadern sahen
wir das Lampenlicht schimmern und vernahmen die dumpfen
Worte der Horchposten. Da wollte es das Unglück,
dass der brave Oberjäger grad an seinem
Namenstage aus seiner aus einer Eiswand durch einen
schmalen Schlitz scharf zum nahen Feind bei Morgengrauen
auslugte - nach seiner Art wollte er sich immer selbst
überzeugen - da sank er im nächsten Augenblick
mit Kopfschuss (auf 20 m Entfernung) in die Arme seiner
Kameraden, denen er immer ein besorgter Freund und
erfahrener Berater gewesen war und die ihn ungemein
schätzten. Am Soldatenfriedhof in Spondinig trugen
wir ihn voll Schmerz und Trauer zu Grabe."