Protokoll des Arbeitstreffens zum Thema "Soziales Lernen - dynamische Fähigkeiten" Anwesend:
Thaler Ulrike, Aigner Verena , Dr. Mick Messner Maria Grazia, Dr. Anna
Feichter, Dr. Comini Rita, Dr. Dorothea Messner, Dr. Helga Jud. Zeit:
Do, 15.2.2001
Ort: Bibliothek der MS II Die Arbeitsgruppe vergab zunächst
laut Vorgabe des Referenten, Dr. Winkler, die Funktionen an die einzelnen
Mitglieder und traf dabei folgende Vereinbarung: Comini und Messner übernehmen
die Moderation, Aigner wird für die Zeiteinteilung verantwortlich sein, Mick
Messner hat sich als "Ergebniswächterin" zur Verfügung gestellt; Jud
wird als Sprecherin und Thaler als Themenwächterin fungieren. Synthetische Niederschrift der
Wortmeldungen: Zunächst regt Comini an, man möge
sich um eine Begriffsdefinition bzw. Klärung der Themenstellung bemühen, da
jede Lehrperson in ihrem Arbeitsbereich vielleicht nicht ganz die gleichen
Konzepte mit dem Arbeitsthema verknüpfe. Feichter: Sie könnte sich
vorstellen, dass vor allem im Bereich einer verbesserten Klassengemeinschaft
gearbeitet werden könne. Thaler: Stellt die
Unterrichtsform: "Offenes Lesen" vor, das in der GS I praktiziert
wird. Sie möchte vor allem mit den Kindern im Bereich : Streit- und Gesprächskultur
arbeiten, da im GS-Bereich besonders viele Aggressionen physisch ausgetragen
werden, und im Elternhaus zu wenig Erziehungsarbeit in diesem Sinne geleistet
werde. Feichter: berichtet von
"Gesprächskreisen" , die in der MS stattfinden, bei denen mit fest
vereinbarten Regeln gemeinsam Konflikte verbal beigelegt würden. Comini: dynamische Fähigkeiten zu
entwickeln, bedeute in der OS vor allem, dass Schüler sich orientieren lernen,
Transferfähigkeiten entwickeln, Verbindungen und Zusammenhänge erkennen und
Theorie mit Praxis verknüpfen können. Soziales Lernen sei Lernen in Gruppen,
innerhalb derer sich jeder kontrollieren und einbringen müsse und
Kompromisse schließen lerne. Voraussetzungen, die der Lehrer
beeinflussen, aber nicht wirklich schaffen können, seien: gutes Arbeitsklima in
den Klassen, gute zwischenmenschliche Beziehungen. Feichter: Es käme in der MS
besonders darauf an, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken, ihre
Kritikfähigkeit zu schulen. Thaler: Das wichtigste in den GS
sei, Zeit zum Reden für die Schüler zu haben, ihre Probleme ernst nehmen und
im Klassenverband zu besprechen. Jud: Schüler in Projekte
einzubeziehen ermögliche einen neuen Zugang zu ihnen zu finden. Arbeitsaufträge
in Projektarbeiten fördere soziales Lernen. Aigner: Dynamische Fähigkeiten
bedeute auch, Schwächen haben dürfen und miteinander daran arbeiten sie zu überwinden.
Comini: Die Annäherung im Gespräch
zwischen Schüler und Lehrer funktioniere in der OS auf einer anderen Ebene; die
Schüler wollten sich von der Authorität des Lehrers distanzieren, sie ließen
sich soziales Engagement nicht aufoktruieren. Mick Messner: Findet die
Aufbauarbeit in der Erziehung zum sozialen Lernen in GS und MS besonders
wichtig. Dort herrsche mehr Intimsphäre zwischen Schülern und Lehrern, die Schüler
gehen leichter auf ihre Lehrkräfte zu. Comini: Schule sei im Wesen
demokratisch, aber in der OS sei es von Nöten, dass sich Jugendliche auch
unterzuordnen lernen. Aigner: In der GS arbeite der
Lehrer verstärkt als Steuerungsfaktor für die Gruppendynamik: Außenseiter müssten
in die Gemeinschaft geholt werden, Meinungsmacher sollen ihre Dominanz abgeben
lernen, Einschüchterung müsse unterbunden werden. Feichter: Berichtet von den
Untersuchungen des Schulamtes "Lern- und Verhaltensprobleme", bei
denen auch ihre Klasse 2 B beteiligt sei. Die quantitative Erhebung sei bereits
abgeschlossen, nun fänden Fortbildungen zum Thema "Außenseiter"
statt bzw. werden Lehrer- und Schülerverhalten von Fachleuten analysiert. Man einigt sich schließlich
darauf eine Zusammenarbeit zwischen den 3 Schultypen anzustreben, in denen die
Gewichtung unterschiedlich sein könne: 1. GS: Entwicklung des
Selbstbewusstseins der Schüler durch Diskussionsrunden 2. MS: Persönlichkeitsentwicklung
durch Gesprächskultur in der Klasse 3. OS: Kooperatives Lernen im
Verband; Dialoge zu Sachthemen. Die genaue
Themenabgrenzung bzw. die entsprechende Umsetzung wird aus Zeitgründen nicht näher
formuliert. Ein Folgetreffen wird in Erwägung
gezogen. Für das Protokoll: Messner
Dorothea |