DIE GESCHICHTE UNSERER HEIMATGEMEINDE

 

KATASTROPHEN

 

St. Christina wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Katastrophen heimgesucht. Im 14. Jh. z.B. sollen angeblich riesige Heuschreckenschwärme die Ernte vernichtet haben, was eine Hungersnot zur Folge hatte. Auch wütete von 1348 bis 1351 die Pest in Europa (ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung starb daran). Inwieweit  die Siedler in St.Christina davon betroffen waren, kann nicht ergründet werden. Sicher ist allerdings, dass im 14. Jh. kaum neue Höfe zu den vorhandenen dazukamen (siehe Siedlungsgeschichte).

Ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte St.Christinas war die Pest vom Jahr 1636, die im Tal 85 Menschenleben forderte. Die meisten Opfer waren in St.Jakob (Inner-St.Jakob gehörte zur Malgrei St.Christina) zu beklagen. Der heutige "Col da Messa" geht auf diese Zeit zurück. Die Menschen wohnten dem Gottesdienst in sicherem Abstand bei, um vor der Krankheit verschont zu bleiben.

Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die schlimmen Hochwasserkatastrophen des 19.Jhs., besonders jene vom September 1882. Nach tagelangem Regen schwoll der Grödnerbach (Derjon) so stark an, dass er alle Brücken (19 an der Zahl!) sowie einige Mühlen und Häuser mitriss. Das Haus Mulin da Coi z.B. stürtzte in den tosenden Bach ein, wobei zwei Menschen starben. In  Wolkenstein verursachte eine Mure den Tod von weiteren 6 Menschen.

Die Kindersterblichkeit soll nicht vergessen werden. Die ungenügenden hygienischen Maßnahmen und die ungenügenden medizinischen Kenntnisse forderten unter den Kindern sehr viele Opfer. Viele Kleinkinder starben an Lungenentzündung, Pocken und Cholera. Allein im Jahre 1882 starben in Gröden 32 Kinder.

Literatur:

  • Calender de Gherdeina 1959
  • Calender de Gherdeina 1969
  • Richebuono, Bepe: Kurzgefasste Geschichte der Dolomitenladiner, San Martin de Tor 1992
 
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