Synergie ist die positive Wirkung, die in Prozessen des Zusammenarbeitens von Personen oder Personengruppen (also auch von Unternehmen) entsteht. Was aber als positiv angesehen werden soll, das ist eine Wertentscheidung, die zuvor vereinbart werden muss. (Auch extremistische Gruppen erzeugen also in ihrem Sinne Synergie.) Im pädagogischen Raum sind es die vereinbarten Ziele, die die positive Richtung beschreiben, in der eine Wirkung erzeugt werden soll.

Im pädagogischen Raum - auch im Fachunterricht - ist also die arbeitsteilige (Gruppen)-Arbeit eine Methode, mit der positive Wirkungen durch Kooperation entstehen können. Voraussetzung für das Eintreffen von positiven Wirkungen ist aber, dass die Gruppenarbeit bei den Lehrpersonen sowie bei den Schülerinnen und Schülern gekonnt ist. In einer Klasse, in der über Jahre nur lehrerzentriert "gearbeitet" worden ist, ist kaum zu erwarten, dass sich bei einer ersten Gruppenarbeit auch positive Wirkungen einstellen. Das führt in der Bewertung der Lehrpersonen und auch der Lernenden dann in der Regel zu der Aussage: "Gruppenarbeit kostet nur Zeit und bringt fachlich nichts." Ist diese Feststellung erst einmal getroffen, so dient sie gleichzeitig häufig auch zur Selbstberuhigung der Lehrenden, nichts in Richtung "Lernen von Teamfähigkeit" tun zu müssen.