Katzen im alten Orient

Man schreibt das Jahr 525 vor Christus. Seit Wochen belagern die persischen Soldaten die ägyptische Stadt Pelusium - ohne Erfolg. Und was befiehlt ihnen nun ihr König Kambyses? Katzen zu fangen! Und vor dem nächsten Angriff lebendig auf ihre Schutzschilde zu binden. Hat der König einen Knall?! Nein. Er hat vielmehr den großen Schwachpunkt der Ägypter entdeckt: Katzen sind für sie heilige Geschöpfe... Und tatsächlich: Als die Perser nun, mit den fauchenden Tieren auf ihren Schildern, einen neuen Sturm auf Pelusium starten, weichen die Ägypter entsetzt zurück. Lieber ergeben sie sich, als zu riskieren, dass einer ihrer Götter im Gefecht verletzt oder getötet wird. Ein glorreicher Sieg für die Perser!

Aber die armen Katzen! Hätten ihre Vorfahren gewusst, was die Menschen alles mit ihnen anstellen würden, hätten sie vielleicht doch darauf verzichtet, sich uns Zweibeinern anzuschließen. So aber begann vor rund 4000 Jahren die Geschichte von "Katz' und Mensch". Wahrscheinlich war es in Nordafrika, in Ägypten, wo sich die ersten Wildkatzen in die Nähe der Menschen wagten. Genauer gesagt: in deren Kornspeicher, in denen es von Mäusen nur so wimmelte. Die Ägypter ließen die Katzen gewähren: Einfacher konnten sie die Nager in ihren Lagern schließlich nicht loswerden.

Bald nach den Speichern eroberten die Samtpfoten auch die Häuser der Menschen, und zogen gar in die Götterwelt ein: So wurde Bastet, die Göttin der Güte, immer mit einem Katzenkopf dargestellt. Bald hatte fast jede Familie eine Katze, eine kleine Gottheit, die man liebte und pflegte. Wenn ein Tier starb, wurde der Liebling einbalsamiert und als Mumie sogar auf Katzenfriedhöfen bestattet.

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