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Aufbau und Sicherung der Professionalität durch Entwicklung von Basiskompetenzen   zum anfang zurückblättern umblättern ans ende eine ebene nach oben
(Orientierung suchen - Ziele setzen - Schule gestalten, Seite 112ff)
 

Die Vermittlungsverfahren sind im Prinzip dieselben, wie bei Kindern und Jugendlichen.

Siehe auch: Ein konstruktivistischer Ansatz

 

Im Folgenden soll auf Basisqualifikationen eingegangen werden, die ... berufliche Handlungsfähigkeit herstellen und sichern sollen.

Diese Qualifikationen und Kompetenzen müssen in der Aus- und Fortbildung mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung vertreten sein.

     
Sachkompetenz und didaktische Kompetenz

Siehe auch:
state of the art
von Didaktik und Methodik
  Sie umfasst einen fundierten Zugang zu den Grundlagen und methodischen Fragestellungen eines Faches bzw. einer Fächergruppe, gleichzeitig aber auch die Einsicht, dass universitäre Fachwissenschaft und schulische Bearbeitung eines Fachbereiches auf ganz unterschiedlichen Ebenen anzusiedeln sind. Im Kindergarten wird Sachkompetenz ganz stark in einem ganzheitlichen Sinn gesehen, im Schulunterricht geht es um die Auswahl von Gegenständen und Themen, von Zugangsweisen und Darstellungsformen, die in einer ganz spezifischen Klassensituation "bildendes Lernen" ermöglichen sollen. Souveränität im Umgang mit dem eigenen Fach bedeutet, unterscheiden zu können, was für die Schüler bedeutsam ist und was nicht, es bedeutet, Probleme und Phänomene fachbezogen und fächerübergreifend erschließen und Zusammenhänge herstellen zu können. Sachliche und didaktische Kompetenz erlaubt es, unterschiedliche, oft auch verschlungene Denkwege und Zugänge der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und zu unterstützten, Lernen in Bezug auf größere curriculare Zusammenhänge zu organisieren und die Altersgemäßheit von Inhalten und Methoden einschätzen zu können. Mit dem eigenen Fach souverän umzugehen bedeutet nicht zuletzt, Medien und andere didaktische Mittel sinnvoll einsetzen können, Entwicklungen und neue didaktische Ansätze wahrzunehmen und kritisch zu reflektieren.
     

Kompetenz fürs Lernen

 

 

Selbsterfahrungen sind beim Aufbau der Kompetenzen dringend notwendig. Die Kompetenzen lassen sich nicht durch Vorträge in Fortbildungsveranstaltungen vermitteln!

  Lerntheoretische Kenntnisse sind sowohl für die Arbeit im Kindergarten als auch in der Schule von großer Bedeutung. Lernkompetenz erlaubt im Kindergarten, das einzelne Kind im Freispiel und bei gezielten Angeboten direkt und indirekt zu fördern und somit den Übertritt in die Grundschule nachhaltig zu erleichtern. Es gilt, die Lernfreude und die Neugier eines Kindes zu wecken bzw. durch geschicktes pädagogisches Handeln zu erhalten. In der Schule wird das Bild des Lehrers als "Vermittler von Wissen" heute zunehmend abgelöst vom Bild des Beraters, der Lernprozesse begleitet und unterstützt, Lernsituationen schafft und Lernmaterialien zur Verfügung stellt. Das bedeutet, dass Lehrer und Lehrerinnen Kenntnisse über den Ablauf von Lernprozessen und den Erwerb von Fähigkeiten und Wissen haben müssen. Sie müssen unterschiedliche Lerntypen und Lernwege kennen und imstande sein, sie zu unterstützen, sie müssen über ein großes Repertoire an Methoden und Lehrstrategien verfügen, wissen, wie man günstige Lernbedingungen schafft und auch über grundlegende sonderpädagogische Kenntnisse verfügen.
     
Kompetenz in Diagnose und für Beratung  

Beurteilen und Beraten sind primäre Tätigkeitsfelder von Lehrenden, die in letzter Zeit in ihrer Dimension sehr erweitert worden sind. Ein neu verstandener Bildungsauftrag gewichtet die Anregungs- und Beratungsfunktion deutlich stärker als die Kontroll- und Auslesefunktion. Beurteilung setzt Beobachtung, differenzierte Beschreibung und die Bewertung von Einzelschritten und Lernprozessen voraus. Zur diagnostischen Kompetenz gehören das Erkennen von spezifischen Lernvoraussetzungen, das Einschätzen fachlicher Qualifikationen, der sozialen und persönlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sowie das Erkennen von Lernbehinderungen und Lernhindernissen. In einem Unterricht, der die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt und sie zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen anleitet, hat Beratung großes Gewicht; die Fähigkeit zu spezifischer und individueller Beratung in verschiedenen Lernphasen, die Anleitung zu realistischer Selbsteinschätzung und die Stärkung der individuellen Motivation sind wichtige Qualifikationen in diesem Zusammenhang.

     
Kommunikative Kompetenz   Erfolgreiches pädagogisches Handeln setzt in Kindergarten und Schule kommunikative Kompetenz voraus. Eine partnerschaftliche Schule, in der Lehrerinnen und Lehrer an der pädagogischen Gestaltung und inhaltlichen Ausrichtung beteiligt sind und die ihrem Umfeld gegenüber offen ist, erfordert bei allen Beteiligten kommunikative Fähigkeiten, die eine intensive Zusammenarbeit im Kollegium, mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und den Partnern der Schule ermöglichen. Von Lehrerinnen und Lehrern wird erwartet, dass sie zur Teamarbeit fähig sind und vielfältige Formen der Kooperation pflegen. Dazu gehören auch die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu bewältigen, die Befähigung zur Leitung von Lerngruppen und zur Gestaltung von Gruppenprozessen.
     
Innovationskompetenz.   Eine Schule, die sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass ihr in allen wichtigen Bereichen Regeln und Verordnungen vorgegeben werden, die sie nur noch befolgen muss, ist neben der aktiven Mitarbeit aller am Schulleben Beteiligten zunehmend auf Kompetenzen im Bereich Schulentwicklung angewiesen. Diese Kompetenz umfasst das Planen, Ingangsetzen und Begleiten von Prozessen in der Entwicklung einer Schule, die konkreten Schritte zur Umsetzung eines Schulprogramms, die Qualitätssicherung durch das Verfügen über Methoden zur internen Evaluation. Es ist nahe liegend, dass die Schulleitung über solche Innovationskompetenz verfügen muss, gleichzeitig braucht dieser Prozess aber eine breite Basis und Verankerung auch im Kollegium.
     
Kompetenz zu beruflicher Selbstreflexion   Zu einer positiven beruflichen Identität gehören die Fähigkeit, das eigene Tun und Verhalten auch aus einer gewissen Distanz zu betrachten, sowie die Befähigung, die eigene Professionalität zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Den Anforderungen des Lehrberufes ist nur gewachsen, wer die eigenen Stärken und Schwächen erkennt, bereit ist, an sich zu arbeiten, und zu einer positiven Grundhaltung der eigenen Person gegenüber findet. Lehrpersonen müssen Sensibilität entwickeln für die Grenzen ihrer beruflichen Belastbarkeit, sie müssen lernen, sich gegenüber unrealistischen inneren und äußeren Ansprüchen abzugrenzen und einer Überforderung gegenzusteuern. Diese Fähigkeiten sind gleichzeitig auch Voraussetzung für Selbstevaluation als erste und wirksamste Stufe von Qualitätssicherung in der Schule. Zur personalen Kompetenz gehört auch die Wahrnehmungsfähigkeit für geschlechtsspezifisches Verhalten bei sich und anderen. Praktische Kompetenz Diese umfasst organisatorische Fähigkeiten in Bezug auf die Erfordernisse des Schulalltags und die Gestaltung des Schullebens, pragmatisches Umgehen mit den Gegebenheiten vor Ort, die Fähigkeit, zu delegieren und zu improvisieren, das Verfügen über konkrete Problemlösungsstrategien. ....
     

Kompetenz im Einsatz von neuen Medien

 

Wiederum sind hier beim eigenen Lernen Selbsterfahrungen mit Neuen Medien notwendig.

  Jede Lehrperson sollte fähig sein, im eigenen Unterricht die neuen Medien sachverständig und zielorientiert einzusetzen. Darüber hinaus ist aber gerade der Medienbereich von einem so schnellen technischen Wandel und einer so großen Erweiterung der Möglichkeiten innerhalb kürzester Zeit geprägt, dass es den Einzellehrer, die Einzellehrerin überfordert, mit dieser Entwicklung immer Schritt zu halten. Es kann nicht darum gehen, jede Neuheit sofort in den Unterricht zu übernehmen, doch gehört der Umgang mit neuen Medien zu den wichtigen Aufgabenbereichen der Schule. Auch weil an vielen Schulen beträchtlicher Nachholbedarf feststellbar ist, sollte für jede Schule die Möglichkeit bestehen, eine Fachkraft einzusetzen, die Hilfen beim Einstieg und bei der Beratung im Umgang mit neuen Technologien bietet. Gedacht ist dabei weniger an die in den Oberschulen schon zur Verfügung stehenden technischen Assistenten, als vielmehr an eine Person, die Zugang zu mehreren schulischen Fachbereichen hat und vor allem die didaktische Dimension des Medieneinsatzes erfassen kann.
   

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000