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"State of the art" von Didaktik und Methodik   zum anfang zurückblättern umblättern ans ende eine ebene nach oben
           
Didaktik
 

Didaktik wird verstanden als die Lehre von der Auswahl und Anordnung des zu Lernenden - in einer gesellschaftlich gewollten und veranstalteten Schule - auf der Grundlage von bildungstheoretischen Herausforderungen und Zielsetzungen.

Unter dem zu Lernendem werden verstanden:

  1. die fachlichen Lernstoffe bzw. Lerninhalte,
  2. Kulturtechniken und Schlüsselqualifikationen sowie
  3. soziale Einstellungen und ethisch-moralische Werthaltungen.
     
Methodik  

Methodik wird verstanden als die Lehre von der Aufbereitung (Zubereitung), Darbietung und Vermittlung (Moderation) des zu Lernenden auf der Grundlage gültiger Lerntheorien (Theorien des Lernens).

     
Medien  

Alte wie neue Medien sind externalisierte Vermittler (Moderatoren) in denen eine Auswahl und Anordnung des zu Lernenden vorgenommen und in denen das zu Lernende "gestalterisch" aufbereitet worden ist und dann für eigenaktives Lernen dargeboten werden. Qualitätsvolle Medien müssen(!) dem "state of the art" von Didaktik und Methodik ensprechen. Siehe: se440.htm.

Das constructional design der Lern- und Arbeitsumgebungen in blikk und learn-line erfüllt in vielen Fällen diese Forderung. Nicht alle neuen Medien - auch wenn sie auf einer CD-ROM angeboten werden - erfüllen diesen Standard. Sie basieren z.B. auf überholten Lerntheorien oder reagieren auf alte Herausforderungen.

     
Widerständigkeit
der Schulwirklichkeit gegenüber der Einführung Neuer Medien
 

Aber: Die schulische Wirklichkeit ist, bezogen auf die Einführung Neuer Medien, noch immer widerständig. Hierzu einige Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen in den letzten 10 Jahren.

Zwar fand das curriculare Konzept der Informations- und Kommunikationstechnischen Grundbildung (IKG) eine breite Anerkennung. Es weckte gleichermaßen bei Schülerinnen wie Schülern ihr Interesse (insbesondere wegen eines ganzheitlichen Ansatzes) und es war auch mit Hilfe der entwickelten Materialien umsetzbar. Jedoch stellte sich die Einführung der IKG in der Breite aller Schulen als schwierig heraus und dies hauptsächlich wegen schul- und unterrichtsorganisatorischer Probleme.

Eine andere schwerwiegende Behinderung bei der Einführung der IKG war, dass die 'IKG-Lehrerinnen und Lehrer' sich immer wieder neu in die Nutzung von Hard- und Software einarbeiten mussten. Denn die Vergessenheitsrate in der technischen Bedienung war dann sehr hoch, wenn nur einmal im Jahr ein Projekt der IKG durchführt wurde.

Hinderlich war und ist auch die hohe Dynamik bei der Entwicklung der neuen Medien und der IuK-Technologie. Wir haben zur Zeit eine Halbwertszeit von etwa 2 Jahren. Und in diesen Zyklen erhielten und erhalten die Software-Werkzeuge auch immer wieder neue Nutzeroberflächen. Das heißt also, dass Lehrerinnen und Lehrer sich immer wieder in ein anderes Handling einarbeiten mussten. Gerade dies war und ist aber für 'Beginner' oder Selten-Nutzer ein großes und auch neuartiges Problem, welches in dieser Ausprägung nicht für die 'alten' Medien gilt. Hinzu kommt, dass Schüler veraltete Technik in der Schule hart ablehnen. Und wer bezahlt eine immer wieder notwendige Neuausstattung?

Auch die Einführung von neuen Medien etwa zur Unterstützung des fachlichen und überfachlichen Lernens war und ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Sie lagen und liegen auf mehreren Ebenen. Zunächst sind es die von der Einführung der IKG her bekannten Probleme. Sodann ist es das vorfindbare Lernparadigma in Schule, Hochschule und Lehrerausbildung. Es beruht noch weithin auf der Instruktion. Und dieses Paradigma pflanzt sich in der Weise fort, dass die Öffentlichkeit wie auch die Eltern und Schülerinnen und Schüler in der Regel unter Lernen ein operantes Konditionieren verstehen und von einem 'guten Lehrer' ganau dies verlangen. So entstehen positive Rückkopplungsschleifen, die auch in der Lehrerbildung und in der Mediengestaltung kaum durchbrochen werden. An Hochschulen wird immer noch 'vorgelesen' und Medienhäuser produzieren z.B. Lernprogramme, denn die passen zur Vorstellung vom Lernen und sind daher verkaufbar.

Immer wieder gab es und gibt es eine öffentliche Euphorie von 'Computer in die Schule' oder von 'Schulen ans Netz' oder von 'Medienbildung' oder von 'Medienkompetenz'. Diese Hochstimmung kam und kommt und verschwand und verschwindet regelmäßig wie Ebbe und Flut. Trotz allem bleibt die Hoffnung auf Schulentwicklung bestehen. Sie braucht aber einen sehr langen Atem, wahrscheinlich über eine ganze Generationen hinweg.

           

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000