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Hypermediales Lesen & Schreiben |
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blikk schulentwicklung | ||||||||
Pragmatische und lerntheoretische Betrachtung |
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Pragmatische Betrachtung: der Zweck der Gestaltung |
In Hypermedien können u.a. komplexe Sachzusammenhänge, wertbezogene Welterklärungen oder auch chronologische Geschichtsentwicklungen in neuer Weise aufge"schrieben" werden. Auch phantastische Geschichten und fiktionale Erzählungen sowie "virtuelle" Spiele können in dieser neuen "Schrift"-Form gestaltet werden. Hypermedien können für ganz unterschiedliche, pragmatische Zwecke produziert werden, zum Beispiel: um kognitive Erkenntnisse oder emotionale Befindlichkeiten weiterzugeben oder um soziale Prozesse bewusster zu machen. Mit hypermedialen 'Texten' im Internet kann sogar eine weltweite Öffentlichtkeit hergestellt werden, die vielleicht dabei helfen kann, zwischen den bisher relativ abgeschotteten, weltanschaulichen Kulturen und gesellschaftlichen Systemen, einen Diskurs herzustellen. Die Produktion eines Hypermediums ergänzt nicht nur die alten Schreib-Möglichkeiten, sondern evolviert sie qualitativ in Richtung einer neuen Kulturtechnik. |
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Beobachtungsaufgabe | Betrachten Sie hierzu einmal die Lern- und Arbeitsumgebung etwas genauer, in der Sie sich gerade befinden. Oder sehen Sie sich die Lern- und Arbeitsumgebungen "Friedensfähigkeit" oder "Modellieren mit Mahte" einmal unter diesem Blickwinkel etwas genauer an. | ||||
Lerntheoretische
Betrachtung: bessere Verfügbarkeit des Wissens und realitätsnähere Darstellung komplexer Sachverhalte |
Für eine multicodale Aufbereitung von Informationen spricht nach Weidenmann (1995):
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"qualitätsvolleres" Lernen durch "Lesen" in Hypermedien |
Das "Lesen" in elaboriert gestalteten, hypermedialen Wissensdarstellungen hat aber auch den Zweck: das Wahrnehmen, Erkennen und Verstehen von immer komplexeren Sach- und Sinnzusammenhängen zu fördern (vgl. Weidenmann). Sind Wissensdarstellungen multimedial gestaltet, so ist dies nach vorliegenden Untersuchungen [u.a. LSW 1994] ein wichtiger Schritt zur Anregung von positiven Gefühlen. Und Gefühle sind unverhinderbar und immer bei Kognitionen beteiligt. Es wird daher nicht behauptet, dass man mit linear strukturierten, multimedialen Wissensdarstellungen nicht auch besser lernen kann. Aber es ist fraglich, ob alleine mit dieser multimedialen Darstellung ein genereller, qualitativer Mehrwert erzeugt werden kann. Dieser Mehrwert wird aber erwartet beim Einsatz von hypermedialen Lern- und Arbeitsumgebungen in Lernumgebungen, die für ein konstruktives Lernen organisiert werden. Hypermediale Wissendarstellungen "erzwingen" in solchen sozialen Umgebungen - insbesondere wegen ihrer vernetzten Struktur - gewissermaßen eine Blickwende vom Lehren zum Lernen: eine Wende von der Instruktion zur Konstruktion. Hypermediale Arbeitsumgebungen passen daher auch nicht in einen Unterricht, der ausschließlich instruktional organisiert wird, was aber nichts darüber aussagt, dass sie so "gebraucht" werden können. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |