Bewegung und Sport

Das Ziel der schulischen Leibeserziehung besteht in der Entwicklung einer sportlichen "Handlungsfähigkeit" und einer sportlichen " Handlungsbereitschaft“. Jede sportliche Leistung ist das Resultat einer Persönlichkeit, die nicht nur ihre physischen, sondern auch ihre psychischen Kräfte mobilisieren muss. Kondition, Technik und Taktik allein genügen nicht. Motivation, Wille, Stimmung, Gefühl, Leistungserwartung und Anspruchsniveau sind ebenso wichtige Faktoren im Hinblick darauf, dass die potentielle Handlungsfähigkeit durch Faktoren der Handlungsbereitschaft gehemmt oder gefördert werden kann. Aufgrund einer Relativierung der sportlichen Leistung und Berücksichtigung der konstitutionellen Voraussetzungen der SchülerInnen ist die Leibeserziehung im Schulsport pädagogisch orientiert. Es geht deshalb in erster Linie nicht um die objektiv messbare und subjektiv wertbare Leistung, sondern hauptsächlich um aktive Mitarbeit, individuellen Fortschritt, neue Lösungen, Spontaneität, Eigeninitiative, Willensstärke, Selbstüberwindung und Durchhaltevermögen. Der Schulsport ist das einzige Fach, in dem die SchülerInnen konkret erfahren, was es bedeutet, als Mensch eine psycho-physische Einheit zu sein. Daher kann es nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bewegung fördert außerdem nachweislich die Intelligenz, erleichtert das Lernen kognitiver Inhalte, steigert die Konzentrationsfähigkeit und dient dem persönlichen Wohlbefinden. Für den Schulsport bedeutet dies:
  • Gesundheitserziehung im Sinne der Motivation zu fortdauernder sportlicher Betätigung, um die in der westlichen Zivilisation weit verbreiteten Bewegungsmangelkrankheiten zu vermeiden (Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Folgen von Übergewicht wie Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkschäden u.ä.).
  • Vermittlung der Freude an der Bewegung und des Gefühls der Einheit von Körper und Geist.
  • Erwerb einer vielseitigen Bewegungsfertigkeit durch abwechslungsreiche Bewegungs- und Körpererfahrung.
  • Entwicklung sozialer Fertigkeiten wie Kooperation, Fairness, Kameradschaftlichkeit, Verantwortungsgefühl und Hilfsbereitschaft.
  • Erziehung zu alternativer Freizeitgestaltung – Bewegung anstatt Konsum (von Alkohol, Zigaretten, Fernsehen, PC - Spielen…)
  • Erziehung zur Kreativität