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Mindestens in der Lehrer- und Elternschaft der an einem überregionalen Projekt beteiligten Schulen sollten die Inhalte und Ziele des Projektes hinreichend bekannt sein und toleriert werden
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Die konstruktive Lernarbeit an einem komplexen Thema stellt an alle Beteiligten höchste Anforderungen
 

Die konstruktive Lernarbeit an einem komplexen Thema (etwa an einem Schlüsselproblem unserer Zeit) stellt an alle Beteiligten, an Lernende wie an Lehrende, höchste Anforderungen. Diese Herausforderung muss in den Schulen aufgenommen werden.

     
fachübergreifende Inhalte   Eine erste Herausforderung bei solchen Themen besteht in den fachübergreifenden Inhalten. Die Lehrenden müssen ihr Wissen in den nicht-studierten Fachbereichen auf die Ebene eines kompetenten Laien (siehe unten) anheben. Und das bedeutet Mehrarbeit bei der Vorbereitung des Unterrichts. Denkbar ist auch, dass Lehrende mit unterschiedlicher Fakultas kooperieren und ihre pädagogische Kompetenz als gebildete Experten (siehe unten) nutzen, um den Schülerinnen und Schülern solche fachübergreifenden Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu "offenbaren", die aus der Fachbrille erst gar nicht in den Blick geraten.
     
zukunftsorientierte Ziele   Eine zweite Herausforderung bei der Behandlung von Schlüsselproblemen besteht darin, dass neue, zukunftsorientierte Ziele (wie Eigen-Erfahrung von interkulturellen Differenzen und der Notwendigkeit von Toleranz und Erfahrung von Möglichkeiten einer internationalen Solidarisierung auf dem Weg zur Lösung von Problemen) mit Not-wendigkeit (Not-wendig im Sinne von Not abwendend) anzunehmen und dann anzustreben sind. Auch bei dieser Herausforderung sind die Lehrenden als kompetente Laien oder gebildete Experten gefordert.
     

Neue Ziele und Inhalte mit
Neuen Medien

  Und schließlich liegt eine Herausforderung darin, dass die neuen Inhalte und neuen Ziele auch mit Hilfe von Neuen Medien (u.a. mit Lern- und Arbeitsumgebungen in Bildungsservern) "vermittelt" und angestrebt werden sollen. Hinzu kommt, dass beispielhafte Neue Medien einen Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen herausfordern, wenn sie ihn nicht sogar notwendig machen. Bei dieser Herausforderung werden sich alle Lehrpersonen am ehesten als kompetente Laien begreifen können.
     
Diese mehrfache Hürde
muss genommen werden
  Diese mehrfache Hürde kann von den bereitwilligen Lehrpersonen in einer Schule nur dann genommen werden, wenn ihnen in der Schule mindestens nicht diskrimierend begegnet wird. Für eine innovative Schulentwicklung ist es aber besser, dass unterschiedliche Einstellungen und Werthaltungen (es gibt hier keine Wahrheit!) gegenseitig toleriert werden und den Lernenden von diesem Standpunkt aus ("vorbild"haft) begegnet wird. Das schließt überhaupt nicht aus, dass in Lehrer- und Fachkonferenzen auch kontrovers diskutiert werden sollte, zwar mit dem Ziel, intersubjektives Wissen auch in den  "Großhirnen und limbischen Systemen" der Lehrenden anzureichern.
     
Wie lässt sich in einer Schule ein "Klima" dafür schaffen?  

Eine entscheidende Frage ist aber: Wie lässt sich in einer Schule - auch unter Einbeziehung von Eltern - ein solches "Klima" schaffen? Hierzu gibt es keine fertigen Rezepte sondern nur mögliche Schritte.

  • Ein erster Schritt besteht darin, dass die mehrfachen Herausforderungen, die durch internationale Kommunikationsprojekte (noch für einige Zeit) gegeben sind, in der Schule aufgeklärt werden.
  • Ein weiterer Schritt kann darin bestehen, die mehrfachen Herausforderungen durch internationale Kommunikationsprojekte im Rahmen eines terminierten Schulprogramms - auch zusammen mit Elternvertretern - zu kommunizieren.
  • Ein anderer Schritt könnte sein, dass sich einige Lehrpersonen mit unterschiedlicher Fakultas als zusätzliche (gebildete) Expertinnen und Experten begleitend an einem Kommunikationsprojekt beteiligen und dabei eigene Erfahrungen sammeln.

Und Analoges gilt für die Elternarbeit.

     
Kompetenter Laie -
gebildeter Experte
  Kompetenz wird in der Regel dem Experten zugeschrieben und Bildung dem Laien zugebilligt. Im obigen Text sind die Begrifflichkeiten bewusst vertauscht. Es wird von einem kompetenten Laien und von einem gebildeten Experten gesprochen. Dafür gibt es viele hinreichende Gründe, die hier nicht expliziert, sondern nur durch eine Übertreibung verdeutlicht werden sollen.
Die Bildung der "Fachleute" in der Schule muss darin bestehen, dass sie wissen, dass sie von immer weniger immer mehr wissen, bis sie von "Nichts alles wissen".
Die Kompetenz der Laien muss darin bestehen, dass sie wissen, dass sie von immer mehr immer weniger wissen bis sie von "Allem nichts wissen".
Lehrpersonen sollten also keine Germanisten, Anglisten, Mathematiker, Physiker, Biologen ... oder Musiker sein, sondern pädagogisch kompetente Moderatorinnen oder Moderatoren (im Sinne von kompetenten Laien oder gebildeten Experten) für Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Biologie ... oder Musik.
           

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000