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Neue
Medien: mehr Lernqualität |
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blikk Schulentwicklung | ||||||||
Didaktische und methodische Anregungen zur Information,
Kommunikation und Kooperation im Medium Bildungsserver |
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Die folgenden Anregungen beruhen auf Erfahrungen, die in überregionalen (internationalen) Projekten in Grund- und Sekundarschulen gewonnen worden sind. | |||||
1. Lern- und Arbeitsumgebungen in Bildungsservern sind eine zentrale mediale Grundlage für überregionale Projekte |
Lern- und Arbeitsumgebungen sind themenbezogen. Vor einer Erstnutzung sind in der Regel der thematische Kern der Infothek (Mediothek), die Galerie (Foyer) und das Forum (Schwarzes Brett) entwickelt, strukturiert und gestaltet. |
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2. Überregionale Projekte müssen inszeniert werden |
Die Patenschaft einer Lern- und Arbeitsumgebung kündigt frühzeitig u.a. in der Galerie (Foyer) überregionale Projekte an und moderiert die Planung und Durchführung. |
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3. Überregionale Projekte müssen vor Projektbeginn in ihren Zielen und Inhalten sowie in ihrer zeitlichen Organisation unter allen beteiligten Lehrpersonen abgestimmt und in jeder Schule vor Ort vorbereitet werden |
Noch vor Projektbeginn müssen sich alle Lernenden fachlich und inhaltlich
vorbereiten. Für die Durchführung des online-Projektes eignet
sich ein Vier-Phasen-Modell: |
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Eine themenzentrierte Kommunikation ist eine notwendige (nicht hinreichende) Bedingung zur Erreichung überfachlicher Lernziele sowie fachbezogener Ziele. Eine inhaltlich qualitätsvolle (asynchrone) online-Kommunikation erfüllt sich nicht einfach so nebenbei. Daher müssen Kommunikation und Kooperation methodisch vorbereitet und auch moderiert werden. |
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5. Lernende suchen im Internet nach ergänzenden Informationen zu ihrem Thema |
Wenn Lernende zum ersten Mal eine Lern- und Arbeitsumgebung auf einem Bildungsserver nutzen, dann ist ihnen noch nicht deutlich bewusst, dass gerade für ihr Lernen in der Infothek (Mediothek) viele grundlegende Informationen verfügbar sind. Sie suchen daher im Internet nach brauchbaren Informationen und stehen dann u.a. vor dem Problem, die gefundenen Informationen für ihre Arbeit bewerten zu müssen. Geübte Schülerinnen und Schüler benutzen erstens die "nützlichen Links" in der Infothek (Mediothek) und zweitens die Wissensbasis der Mediothek als gesicherten inhaltlichen Kontext zur Bewertung der im Internet gefundenen Informationen. |
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6. Spätestens in der Phase des Kennenlernens müssen zwischen altersheterogenen Lerngruppen ihre Rollen abgesprochen und die Lernenden in das Handling der Lern- und Arbeitsumgebung eingeführt werden |
Ein jahrgangsübergreifendes Lernen hat auch Vorteile und sollte daher in überregionalen Projekten nicht von vorn herein ausgeschlossen werden. Für die Bearbeitung eines komplexen Themas kann es sogar sehr günstig sein, wenn ältere Schülerinnen und Schüler für jüngere zum Beispiel Paten- oder "Experten"funktionen übernehmen. Diese Funktionen müssen aber untereinander abgesprochen werden und akzeptiert sein. |
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7. Für die Dauer von überregionalen Projekten mit komplexer Themenstellung sollten weitere Expertinnen oder Experten gewonnen werden |
Weltweite Verständigung und weltweite Synergie sind zwei zukunftsorientierte, überfachliche Ziele insbesondere bei der Behandlung von Schlüsselproblemen unserer Zeit. Solche Probleme sind aber hoch komplex und betreffen nicht nur einen Fachbereich. Damit Lernende und Lehrende zusätzliche fachübergreifende Beratungen erhalten können, sollten schulintern wie schulextern weitere Expertinnen oder Experten gewonnen werden. Das können auch Eltern sein. |
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8. Lehrpersonen müssen sich vor Projektbeginn grundlegende Computer-Fertigkeiten und ein Grundwissen über Hypermedien aneignen |
Die grundlegenden Fertigkeiten beziehen sich zunächst auf die Handhabung von Lern- und Arbeitsumgebungen sowie auf das Recherchieren im Internet. Sodann ist es wünschenswert, wenn auch Publikations-, Bildverarbeitungs- und Hypertextsysteme gehandhabt werden könnten. Mit Grundwissen über Hypermedien ist u.a. gemeint, dass die Informationen in der Infothek (Mediothek) in Form einer "hypermedialen Wissensdarstellung" aufbereitet sind. |
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9. Ein offenes Forum (Schwarzes Brett) unterstützt eine kommunikative Kreativität, besitzt aber auch einen anonymen Charakter |
Mit offenen Foren (Schwarzen Brettern) soll eine kreative und selbstverantwortete aber angeleitetete Kommunikation und Kooperation ermöglicht und unterstützt werden. Aber ähnlich wie an anderen anonymen Orten gibt es auch an offenen Foren (Schwarzen Brettern) "obszöne und beleidigende Schmierereien". |
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10. Eine erfolgreiche online-Kommunikation setzt eine bereits erworbene grundlegende Kommunikationsfähigkeit von "Gesicht zu Gesicht" als notwendig voraus und fordert neben einer Sach- auch eine Beziehungsebene |
Eine grundlegende Kommunikationsfähigkeit kann durch arbeitsgleiche oder
arbeitsteilige Gruppenarbeit, viel weniger aber in einem lehrerzentrierten
Klassenunterricht erlernt werden. |
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11. Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sind für alle fachlichen wie überfachlichen Lernprozesse grundlegend und müssen bei der individuellen Leistungsbewertung berücksichtigt werden |
Lernen ist, wie wir heute "wissen", ein eigenaktiver, "erfindender", kommunikativer und zirkulär mentaler Prozess von Konstruktion und Selbstorganisation, in dem Informationen in Wissen (rück)verwandelt werden und Wissensnetze neu aufgebaut, umgeordnet oder erweitert werden. Wenn das so ist, und außerdem die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit zentrale Schlüsselqualifikation sind, dann müssen diese Fähigkeiten - mindestens mittelfristig - in der individuellen Leistungsbewertung mit berücksichtigt werden. |
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12. Mindestens in der Lehrer- und Elternschaft der an einem überregionalen Projekt beteiligten Klassen einer Schule sollten die Inhalte und Ziele des Projektes hinreichend bekannt sein und toleriert werden |
Die konstruktive Lernarbeit an komplexen Themen stellt an alle Beteiligten hohe Anforderungen. Nicht nur fachübergreifende Inhalte sind Gegenstand des Lernens sondern auch zukunftsorientierte Ziele sollen angestrebt werden. Und sowohl die neuen Inhalte als auch die neuen Ziele sollen mit Hilfe von Neuen Medien in Kommunikationsprojekten vermittelt und angestrebt werden. Diese mehrfache Hürde kann nur genommen werden, wenn in der Schule diese Innovativen mindestens nicht diskriminiert sondern toleriert werden. |
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Verfasser/innen
der Elemente der Didaktik und Methodik |
Barbara Benning, Alois Brinkkötter, Ralf Gronski und Brigitte Wulfekammer (Gesamtschule Nordkirchen); Armin Haller (Mittelschule Sterzing); Karl-Heinz Heyden (Grundschule Pantringshof Herne), Manfred Kramer (Gesamtschule Nordwalde); Christian Laner (Pädagogisches Institut Bozen) und Willi van Lück (Gestaltung und Beratung) | ||||
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |